Am Donnerstag, den 27. Juni 2024, besuchte die Jahrgangsstufe 8 der Hocheifel Realschule plus im Rahmen des Tages der Demokratie die historische NS-Ordensburg Vogelsang. Die Exkursion, die im Unterricht vor- und nachbereitet wurde, bot den Schülerinnen und Schülern eine intensive Auseinandersetzung mit der bewegten Geschichte dieses Ortes im Herzen des Nationalparks Eifel.

Während einer Führung erhielten die Klassen tiefe Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Anlage. So erfuhren sie während ihrer ausgedehnten Tour nicht nur etwas über die geschichtlichen Hintergründe, sondern auch über die architektonischen und künstlerischen Besonderheiten der Ordensburg.

Vergleichbar mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und dem Koloss von Prora, ist Vogelsang eine der größten Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus in Deutschland. Die NS-Ordensburg wurde vor 90 Jahren errichtet, um den Führungsnachwuchs der NSDAP zu schulen. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Anlage auch als Standort für die Adolf-Hitler-Schulen. Nach Kriegsende war das Gelände jahrzehntelang für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Erst in den 1950er Jahren übernahm das belgische Militär die Anlage und nutzte sie als „Camp Vogelsang“. Im Jahr 2004 zog das belgische Militär ab, und seitdem ist Vogelsang wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

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Die Anlage selbst beeindruckt durch ihre monumentale Architektur. Am Rand des Hangs befinden sich das Gemeinschaftshaus mit Adlerhof und Galerien sowie ein großer Parkplatz. Der markante Turm der Ordensburg überragt die gesamte Anlage. Vor dem Turm liegt der Thingplatz, der sich über einer Turn- und Schwimmhalle sowie weiteren Sportanlagen in Ufernähe erstreckt.

Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von der Geschichte, Bedeutung und Funktion zahlreicher Plastiken. Eine der bekanntesten Skulpturen ist der Fackelträger am Sonnenwendplatz, eine fünf Meter hohe, muskulöse Gestalt. Die Inschrift auf der Reliefplatte darunter lautet: „Ihr seid die Fackelträger der Nation. Ihr tragt das Licht des Geistes voran im Kampfe für Adolf Hitler“. Diese Inschrift verdeutlicht die propagandistische Nutzung der Kunstwerke, die zur Indoktrinierung der Auszubildenden beitrugen.

Die Geschichte der Ordensburg Vogelsang ist tief verwurzelt in der nationalsozialistischen Ideologie. Die Anlage wurde errichtet, um eine Elite von politisch geschulten Führungskräften hervorzubringen. Die Auswahlkriterien für die Aufnahme in die Schulungsprogramme waren extrem rassistisch und antisemitisch: Man musste eine „reine Blutlinie ohne jüdisches Blut“ haben und nationalsozialistischer Gesinnung sein. Auch heute noch versuchen Neonazis, an den ehemaligen Gedenkstätten von Vogelsang zu erscheinen, was die kontroverse Vergangenheit des Ortes weiter unterstreicht.

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Während der Führung erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch von der Nutzung der Anlage nach dem Zweiten Weltkrieg. Das belgische Militär nutzte Vogelsang als Trainingslager und sicherte damit, dass die Gebäude erhalten blieben, obwohl die ursprüngliche Nutzung stark verändert wurde. Seit dem Abzug des belgischen Militärs im Jahr 2004 ist die Anlage für Besucher geöffnet und dient heute als Mahnmal und Bildungsstätte.

Die Exkursion der Hocheifel Realschule plus Adenau bot den Schülerinnen und Schülern eine wertvolle Gelegenheit, sich mit einem bedeutenden Stück deutscher Geschichte auseinanderzusetzen. Der Besuch der Ordensburg Vogelsang ermöglichte es ihnen, die historische Bedeutung des Ortes zu verstehen und die Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie auf die Architektur und Kunst zu erkennen. Gleichzeitig wurde ihnen die Verantwortung nahegebracht, die Erinnerung an diese dunkle Epoche wachzuhalten und aus der Geschichte zu lernen.


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